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Montag, 13. Februar 2012

Liebe für Mindestmaß

Postings planen* ist fantastisch.
Mir brennt da nämlich noch etwas auf der Zunge.
Mein Unmut.

Vorneweg ich kritisiere sehr viel und kann meine eigene selbst auferlegte Messlatte kaum halten oder erreichen. Viele sagen immer "erst mal selbst besser machen". Stimmt. Da habt ihr auch vollkommen Recht damit. Wenn ich kritisiere dann tue ich das ja nicht um jemanden oder jemandes Arbeit herunter zu buttern oder "Hauptsache mal gestänkert"  oder aus sonstigen sinnlosen Gründen. Wenn mir langweilig ist, finde ich eine Beschäftigung dagegen und brauche nicht andere dafür ^^

Aber ich, persönlich, habe eben einen gewissen Anspruch der für mich gleichzeitig  auch das Mindestmaß darstellt. Tut mir Leid liebe Konditoreien Deutschlands. Die meisten taugen einfach nichts. Punkt. Ihr rennt gnadenlos an euren Geschäft vorbei und merkt es noch nicht einmal. Abgesehen von den meisten Konditoren die den Job nur machen damit sie Schokolade fressen können. Es ist tatsächlich so.
Man könnte jetzt einwerfen, ach was weiß die schon. Stimmt. Das ist aber der Eindruck von der Konditorenwelt den ich kennenlernen durfte. Sollte ich mich irren, bitte. Sehr gerne in dem Fall.

Ich bin enttäuscht. Über die geringe Anzahl an wirklichen Fachleuten. Vielleicht bin ich deshalb so enttäuscht weil ich eine andere Erwartungshaltung hatte.

ich möchte euch eine Arbeit von einem Mann zeigen, dessen blog ich schon seit geraumer Zeit immer wieder verfolge.
Das was dieser Mensch fabriziert stellt für mich Konditorenhandwerk dar. Und zwar in seinem Mindestmaß. In seinem Standart.
Dass das nicht der Fall ist, muss ich ja nicht erwähnen, oder?
Aber für mich persönlich ist es das Mindestmaß.
Alles darunter enttäuscht mich.






Zu hoch gespielt? Vielleicht zerbreche ich selbst darunter sogar? Man weiß es nicht.
Aber das wollte ich doch gerne mal gesagt haben. Vielleicht klingt das für den ein oder anderen Abgehoben/ Arrogant oder einfach nur doof. Mag sein. Aber vielleicht versteht der ein oder andere das ja auch.

Es tut jedenfalls sehr gut das mal angesprochen zu haben. Und sicherlich komm ich auch immer mal wieder auf dieses Thema zurück. Weil das was jeden Tag passiert macht mich schlicht und ergreifend einfach traurig. Und ich dachte mit dem Beginn der Lehre ist der erste Schritt in die richtige Richtung getan. FAIL. Naiv und zu kurz gedacht. Scheinbar gehts immer nur einen Schritt vor, gefolgt von einem massiven Rückschlag und nur über Umwegen zurück zum Punkt wo man mal einen Fortschritt gelandet hatte um dann wieder an dem Punkt anzugelangen an dem man schon einmal war.






Lg eure

Sookie





* ist die Option postings für einen bestimmten Zeitpunkt erst zu veröffentlichen

5 Kommentare:

dusty hat gesagt…

Wow. Ich bin gerade völlig hin und weg von dem verlinkten Blog.
Aber mal ganz im Ernst: das als Minimum anzusetzen ist überaus ehrgeizig. Mir kommt dazu nur ein Vergleich in den Sinn. Jeder, der sich Maler und Lackierer nennt, muss sich an Michelangelo messen können. Wände anmalen halt. :D
Ich kann's dir nicht mal vorhalten. Ich setz mir gern ähnlich hohe Maßstäbe in meinem Leben. Alles unter Perfektionismus ist eben doch nur was für Amateure, da lohnt sich das Anfangen erst gar nicht.

Sookie hat gesagt…

Also manche Torten die man auf seinem blog sieht, könnte ich rein was die Technik betrifft umsetzen. Sieht natürlich noch lange nicht so toll aus weil einfach die Übung fehlt. Aber ich bin erst im 2. Lehrjahr !

Selbstverständlich bin ich himmelweit von dem entfernt was der Herr da alles leistet. Und World-Choclatmaster will ich auch nicht werden.
Wobei das ja schon sehr interessante wäre, wenn man mit einem veganen Schaustück gewinnen täte :P
Aber da mangelt es dann nicht nur an mir und meinem tun sondern auch an einer qualitativ hochwertigen Schokolade. E sei denn ich mach alles aus Zartbitter ^^ Was ja vll gar nicht so verkehrt wäre. Man müsste sich mal schlau machen welche Kuvertüre verarbeitet werden darf/muss.

Aber um mal wieder aufs Thema zu kommen:
Mir geht es zu dem ja auch nicht um Wettbewerbsleistungen. Es geht um den Alltag.
Ich bin sehr sehr langsam. Deswegen liegt mir um so mehr daran schneller arbeiten zu können in Kombination mit einem gewissen Niveau. Das auf dem blog ist auch Patisserie. Also noch mal etwas anders. Aber trotzdem halt ich an meinem Standpunkt fest. ^^

Abgesehen davon geht das Konditorenhandwerk irgendwie total flöhten. Da macht doch Hausfau/-mann doch lieber ihre Torten selbst. Verständlicherweise.

Anonym hat gesagt…

Servus,
ich bin einer Deiner stummen Leser, vor allem weil ich dieses Jahr eine Konditorenlehre anfange. Und da interessiert es mich natürlich, was ein Lehrling wie Du blogt.

Vorneweg: Danke für den Link, ich hab ihn mir gleich in meine Reader-Liste gehängt. Wahnsinnssachen die der da macht.

Und zum Thema: Du hast mehr Ahnung vom Thema, aber ich denke schon dass es noch Konditoreien gibt, die ihr Handwerk ausreizen. Mein zukünftiger Betrieb geht in die Richtung (ich habe probegearbeitet und kenne ihn als Kunde seit vielen Jahren).

Aber es gibt da eine feine Linie zwischen Kundschaft überfordern und Kundschaft erstaunen, denke ich. Was der Mann in dem Blog macht sind Schokolade/Zucker/wasimmer gewordene Träume. Wunderbar, aber viel zu teuer und zu großartig für den kleinen süßen Hunger. Da ist die Puddingbreze oder der Zwetschgendatschi das bessere Produkt. Also aus Kunden- und Kaufmännischer Sicht gesehen.

Und da liegt der Hase im Pfeffer: Man kann auch Zwetschgendatschi oder Puddingbrezen gut oder schlecht machen. Im Interesse des Konditorenhandwerks sind gute Produkte sicher besser, langfristig. Siehe Müller Brot... Schädigt den Ruf der ganzen Branche.

Nur ist die Frage wie weit Kunden Qualität erkennen können. Und das ist ein Problem, das nicht nur Konditoren sondern das ganze Lebensmittelgewerbe haben: Wenn du hochwertige Zutaten hochwertig verarbeitest, dann kriegst du oft nur ein "ist das teuer".

Das schöne daran ist aber, dass viele Tiefkühlprodukte spielend noch schlechter sind als der "Standart" aus Konditorei/Gaststätte/wasimmer.

Tja, und Qualität - kann man schon machen. Aber man braucht die Kundschaft dafür. Und die hat man nicht überall.

in diesem Sinne,
es grüßt,
M.

Sookie hat gesagt…

TK-Ware ist aber nicht schlechte. Die meisten, fast alle, Betriebe bieten TK-Ware an, ohne das der Kunde auch nur einen Hauch davon haben könnte das es TK ist. Weil die Produkte tatsächlich gut sind. Aber gesehen davon gibt es fast keine Betriebe mehr die nicht Fertigprodukte anwenden. Je nach Betrieb ist es nur ein kleiner Teil, in anderen Betrieben gibts halt "Pulver + Wasser + aufschlagen = Vanillekrem" und der Kunde ist glücklich damit.
Das ist abartig!

Das man nicht alles selbst machen kann (aus zeitlichem oder personellen Gründen) ist klar. Alles realistisch Betrachten, würd ich mal behaupten.

Aber das ist eben Alltag. Und das empfinde ich als Traurig.

Was den verlinkten blog betrifft: es geht mir nicht um Schaustücke. Mit geht es um die handwerklich Fertigkeit die auf alltägliches Umgesetzt wird. Ob da am Ende ein Patisseriewürdiges Törtchen rauskommt oder ein einfacher Bienenstich oder Florentiner ist dabei realtiv.
Korrekte Ausarbeitung und Hintergrund wissen. DAS ist essenziell.

Manolan hat gesagt…

Prinzipiell stimme ich dir da völlig zu. Ich denke halt nur dass Kunden nicht wirklich willig sind, für etwas zu bezahlen, dass sie nicht wahrnehmen. Also wenn sie den Unterschied zwischen Vanillecreme A und Vanillecreme B nicht merken, dann wird sich ein Betrieb sinnvollerweise für die billigere/ einfacher zu handhabende Creme entscheiden.
Auch wenn die qualitativ vielleicht schlechter ist. Betriebswirtschaftlich sinnvoll, auch wenn es mir nicht gefällt.

Das mit dem Qualität bemerken ist ein Problem, dass ich in vielen Bereichen sehe und ich bin mir nicht sicher, ob gutes Handwerk alleine das Mittel dagegen ist. Ich glaube, man müsste das auch stärker berichten/ dem Kunden klar machen.

naja, kein Problem das ich lösen werde. Aber ich lese hier weiter mit und bin gespannt wie es Dir und Deiner veganen Konditorei ergeht - ich drücke die Daumen :-)

Grüße,
M.